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Geschichte des Karate:

 

Vor ca. 2000 Jahren wurden in einem kleinen Kloster in China ,die dort lebenden Mönche oft überfallen. Sie übten sich daraufhin in Meditation und Körperertüchtigung, aber gegen Räuber waren sie machtlos. Einer der Mönche erdachte zwölf Bewegungstechniken, daraus entwickelten sich mit der Zeit  Techniken, die sich zur Abwehr von Schlägen und Tritten besonders gut eigneten. Das Quang-fa war geboren.

Die Techniken wurden verfeinert und es wurden Neue dazugefügt. Allerdings waren die Techniken  nicht effektiv genug, und verfehlten  manchmal ihr Ziel, da man nur darauf bedacht war, Technik zu lernen.

Dann unterwies ein Mann (Bodhidarma) die Mönche in Konzentrationsübungen und lehrte sie, sich auf eine Sache zu konzentrieren. Er lehrte die Meditation und dadurch verbesserten sich Technik und das körperliche Befinden. Die Mönche nahmen seine Lehre an, und durch Wandermönche wurde sie in ganz China bekannt. Der Buddhismus war geboren.

Die Techniken wurden im Laufe der Jahre immer weiter verfeinert, und einige der Räuber holten sich blutige Nasen, was natürlich den Machthabern der damaligen Ming-Dynastie nicht unverborgen blieb. Die Angst, die Mönche könnten ihr Wissen unter das Volk bringen, führte dazu, dass alle Klöster zerstört wurden. Das war auch das Ende von Shaolin. Denn das ist das kleine Kloster gewesen, von dem hier am Anfang die Rede war.

Die Mönche wurden vertrieben und getötet, um zu verhindern, dass sie ihre Techniken, inzwischen waren es sechs Kampfstile, unter das Volk bringen. Was sie nicht wussten, war aber die Tatsache, dass dies schon lange geschehen war und durch die Wandermönche auch weiterhin geschehen würde. Daher lebten einige von ihnen unerkannt und gaben ihr Wissen weiter.

Die Hauptinsel der Ryuk-yu Inselkette nördlich von Japan heißt Okinawa und liegt westlich von China. Im 14. Jahrhundert gab es enge Handelsbeziehungen mit China. Es gab sogar eine Siedlung in China, Kumenura. Dort wurde ein sehr reger Austausch auf kultureller Ebene betrieben.
Die Einheimischen betrieben eine einfache, als Te bekannte Kampftechnik, das war aber nicht der Vorläufer von Karate. Einige unter ihnen, die wirklichen Meister des Quan-fa, waren echte Experten.

1756 kam ein gewisser Kushanku nach Okinawa, der seinen Stil durch die Kata Kushanku (Kanku) repräsentierte. Im 17. Jahrhundert wurde Okinawa vom Satsuma-Clan besetzt und es herrschte ein Waffenverbot, der Besitz von Waffen, wurde mit dem Tod bestraft. Das war aber noch nicht alles, nein, man beraubte sie auch ihrer Bürgerrechte und verlangte hohe Steuerabgaben von ihnen. Dadurch entstanden geheime Zellen, die man aus heutiger Sicht als Widerstandsbewegungen bezeichnen könnte. Die Kampfkünste erlebten von nun an einen enormen Aufschwung.Im Jahre 1629 wurden die Techniken des Quan-fa und Te zu einem neuen System vereint. Dieses System nannte man Tode, was in der freien Übersetzung etwa Technik aus China bedeuten würde.

Die Japaner hatten eine einfache aber rigorose Losung: DURCH EINEN SCHLAG IN DEN TOD! Durch das harte und jahrelang dauernde Training waren ihre Beine und Arme so trainiert, dass sie selbst die schweren Panzer der Samurai durchdringen konnten. Auch Dinge des täglichen Lebens wurden zu Waffen umfunktioniert. Das war die Geburtsstunde von Kobujutsu. Alle diese Systeme wurden im Geheimen trainiert, und die Kampfkunstmeister legten einen Kodex fest. Dieser besagte folgendes:

Die so entstandenen Widerstandsgruppen bekämpften die Samurai mit allen Mitteln. Die erlernten Techniken wurden immer wieder neu gelernt und überarbeitet, bis man schließlich diese als Okinawa-te (Technik aus Okinawa) bezeichnete. Ab hier entstanden zwei führende Systeme des Tode, die nach den Städten benannt wurden, in denen sie in der Hauptsache anzutreffen waren. Die Stile des Shuri (Shuri-te) und Tomari (Tomari-te) bezeichnet man als Shorin-Ryu und die Stile aus Naha (Naha-te) als Shorei-Ryu. Das ist die Geschichte zur Entstehung des Karate.

Im Jahr 1869 steht in einer Samurai-Familie eine Geburt an. Dieses Baby wird weltberühmt. Der Vater ist Experte für Stockkampf und der Großvater ist ein konfuzianischer Gelehrter. Als Kind begann der Nachwuchs mit Karate bei Azato Anko, später bei dessen Freund Itosu Yasutsune. Geübt wurde im Geheimen, und die Rede ist von Funakoshi Gichin. Der Kern dieser Lehre war Kata nach dem Grundsatz Hito-Kata-Sannen (mindestens 3 Jahre für eine Kata).

Im Jahre 1888 wurde Funakoshi Gichin Hilfslehrer in Shuri und 1889 Hauptschullehrer. In Naha bekam er Unterricht von Higashionna und Aragaki und von Kiyuma und Matsmura Nabe in Shuri. 1901 leitete Funakoshi Gichin eine Karatevorführung vor dem Schulkommissar der japanischen Provinz Kagoshima. Darauf führte das Kultusministerium Karate als Teil des Schulsportes an den Schulen ein. Es folgte eine weitere Vorführung im Jahre 1916 in Kyoto, zwei Jahre später 1918 wurde Funakoshi Gichin aus dem Schuldienst entlassen. Die wohl wichtigste Vorführung hatte Funakoshi Gichin im Jahre 1921 am 06.03. vor dem Kronprinzen Hirohito. Dieser erwähnt diese in einem Bericht wohlwollend. Funakoshi Gichin wurde vom  japanische Kultusministerium  zu einer Vorführung nach Tokyo eingeladen, und dort wurde er auserwählt, Okinawa als Botschafter des Friedens und der Freundschaft zu repräsentieren, da er neben Karate auch ein Meister der Kalligraphie und Dichtkunst, ebenso in Sprache, Philosophie und Kultur Japans, Chinas und Okinawas bewandert war.

1922 fand eine große Demonstration aller Budo - Disziplinen in Tokyo statt. Hier lernte er einen Mann kennen, den die Judoka unter ihnen kennen dürften: Kano Jigoro. Dieser war so begeistert, dass er Funakoshi Gichin um eine Vorführung im Kodokan bat. Diese öffnete ihm viele Türen in Japan, und dort folgten noch einige Vorführungen. Ab Juli des Jahres begann Funakoshi Gichin, einige Schüler auszubilden. Er lehrte das von Itosu Yasutsune erlernte Shuri, das aber entschärft wurde. Funakoshi Gichin erweiterte das klassische Karatetraining um Bunkai (Kata mit Angreifer), Kata und Kumite (Freier Kampf). Auch das Üben von Grundtechniken, Kihon und Makiwara, war wichtig für ihn. Funakoshi Gichin lehrte 15 Kata, fünf Heian (Tosu) und drei Tekki-Kata für Kyu-Grade. Bassai, Kanku, Hangetsu, Jion, Jitte, Empi und Kanku für Dan-Grade. Auch verfasste er einen Leitfaden für vitale Körperpunkte (Jintai-Kyusho). Funakoshi Gichin legte besonderen Wert auf das Erlernen von Kime und war ein grosser Gegner von Freikämpfen. Er war der Meinung, dass dadurch die Werte des Karate verloren gingen. Es sei auch nicht möglich, einen Wettkampf zu organisieren wie im Judo oder Kendo. 1924 wurde der erste Karateclub an der Keio Universität in Tokyo gegründet, 1927 folgten weitere Eröffnungen, z.B. an der Waseda Universität und in Meiji, Todai und anderen Universitäten. 1933 änderte Funakoshi Gichin die Schriftzeichen für Kara. Der Butotukai registrierte Shotokan als einen von vier Hauptstilen des Karate in Japan. Der Name Shotokan setzt sich aus seinem Künstlernamen Shoto und Kann, dem Wort für Haus oder Tempel, zusammen.

Funakoshi Gichin starb im Jahre 1957 am 26.04. im Alter von 88 Jahren. Shotokan-Karate wird auch heute noch so wie damals trainiert.  

 

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